„Gewalterfahrungen von Frauen bei Kriegsende. Tagebuchaufzeichnungen aus dem Jahr 1945“
Vortrag von Pauline Bögner im Rahmen der Diskussionsreihe Rural History Forum des Instituts für Geschichte des ländlichen Raumes.
Wie fanden Gewalterfahrungen um das Kriegsende 1945 Eingang in Tagebücher von Frauen? Die Auswertung diaristischer Aufzeichnungen aus Niederösterreich gibt Einblicke in die Auseinandersetzung mit Gewalt zwischen individueller Erfahrung, Diskurs und Leerstellen.
Persönliche und gesellschaftliche Krisenzeiten sind häufig Anlass für diaristisches Schreiben beziehungsweise dessen Intensivierung. Gerade die mannigfaltigen Gewalterfahrungen um das Kriegsende 1945 werden als Schreibanlass für Frauen in Österreich gesehen, die während des Nationalsozialismus nicht Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt waren. Als kollektive Erfahrung von Frauen stilisiert und teilweise auch propagandistisch instrumentalisiert nehmen dabei insbesondere die sexuellen Gewalttaten, die von alliierten Soldaten verübt wurden, einen wirkmächtigen Platz in der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Österreich ein.
Wie Tagebücher als Raum genutzt wurden, um diese Gewalterfahrungen zu beschreiben und mit ihnen umzugehen, soll in dem Vortrag anhand einer Analyse von Quellen aus dem Bestand der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Universität Wien untersucht werden.
Veranstaltungsort:
Seminarraum Erdgeschoß (Foyer), NÖ Landesarchiv, Landhausplatz 1, Haus Kulturbezirk 4, 3109 St. Pölten
Link zur Veranstaltungsankündigung auf der Institutswebsite:
Vortrag im Rahmen der Diskussionsreihe Rural History Forum des Instituts für Geschichte des ländlichen Raumes: https://www.ruralhistory.at/de/veranstaltungen/rural-history-forum
