Buchpräsentation „Verschleppt – Verbannt – Unvergessen. Die niederösterreichischen Abgeordneten Ferdinand Riefler und Franz Gruber in Stalins Gulag“
Im Sommer 1946 wurden die nö. Landtagsabgeordneten Ferdinand Riefler aus Obritz (ÖVP) und Franz Gruber aus Mauer/Amstetten (SPÖ) von der sowjetischen Besatzungsmacht verschleppt – ein Schicksal, das sie bis 1955 mit über 2.000 weiteren Österreicherinnen und Österreichern teilten.
Nach Hause zurückgekehrt, veröffentlichte Riefler im Jahr 1956 seine Erinnerungen an Haft, Zwangsarbeit und sein Überleben in Gulag und Verbannung. Auf Initiative von Landtagspräsident Karl Wilfing wurden diese Erinnerungen nun wissenschaftlich kontextualisiert und neu herausgegeben.
Anders als Riefler kehrte der Amstettner Franz Gruber nicht mehr aus der Sowjetunion zurück. Er starb 1949 in einem Lemberger Gefängnis. Seine ebenfalls verschleppte Tochter Helene überlebte sechs Jahre Zwangsarbeit und acht Jahre Verbannung in Sibirien. 1960 kam sie als Helene Bondarewa mit drei Kindern nach Österreich zurück.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung wird auf den Schicksalen der beiden Amstettner Franz und Helene Gruber liegen.
Vortragende:
Josef Plaimer, Stadtarchivar d. D. und Vizebürgermeister a. D.
Christoph H. Benedikter, Historiker und Autor, Kulturabteilung Land Niederösterreich
Ort der Veranstaltung:
Rathaussaal der Stadtgemeinde Amstetten, Rathausstraße 1, 3300 Amstetten
