Neuanfang 1945: Entnazifizierung und Besatzungsmächte

Ernst Bruckmüller und Wolfgang Ritschl in „Die Geschichte Österreichs“ (Ö1)

Neuanfang 1945: Entnazifizierung und Besatzungsmächte

Die Themen dieser Zeit waren der Umgang mit den ehemaligen NSDAP-Mitgliedern und das Leben mit den Besatzungsmächten.

Der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Ernst Bruckmüller spricht mit dem Ö1-Journalisten Wolfgang Ritschl über das Ende des Zweiten Weltkriegs im Frühjahr 1945. Wichtige Themen in dieser Zeit waren aber auch die Entnazifizierung, das Leben mit den Besatzungsmächten und der nach und nach einsetzende Wirtschaftsaufschwung. Diese Folge über die Geschichte Österreichs lief im Sommer 2021 in der Ö1-Reihe „Betrifft: Geschichte“ und ist Teil des zeit- und kulturgeschichtlichen Archivs auf oe1.ORF.at.

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Sie wurden „Die Vier im Jeep“ genannt: Die Interalliierte Militärpatrouille – mit je einem Angehörigen der amerikanischen, britischen, französischen und sowjetischen Besatzungsmacht in einem gemeinsamen Fahrzeug – kontrollierten die Interalliierte Zone (den heutigen ersten Bezirk) und die vier Besatzungszonen in Wien.

Bereits 1946 hätte es einen Staatsvertrag geben können, inhaltlich sei er jedenfalls 1949 abschlussreif gewesen, so Ernst Bruckmüller. Doch erst 1953 kam in Moskau nach dem Tod Stalins Bewegung in die Sache, „denn die Sowjets änderten ihre Strategie gegenüber dem Westen“. In Österreich wurden etwa die Kontrollen an den Zonengrenzen aufgehoben, und mit dem Wort „Neutralität“ hätte die UdSSR so etwas wie ein Propagandamittel in ihren Händen gehabt, mit der sie neue weltpolitische Aktivitäten setzen wollte.