Österreichs Weg in die EU
Über einen Zeitraum von 90 Jahren spannt sich der Bogen in Michael Gehlers Buch „Österreichs Weg in die Europäische Union“. Eine Publikation „für ein breiteres Publikum“, so der Autor.
Der gebürtige Tiroler Michael Gehler, der an der Universität Hildesheim Europäische Geschichte lehrt, beschreibt eine komplexe beschreibt eine komplexe und wechselvolle Geschichte Österreichs, beginnend mit einem Land, das in den 1920er-Jahren nur über einen geringen außenpolitischen Spielraum verfügte. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Balanceakte zwischen Westorientierung und Neutralität gefragt, wie etwa 1956 die Aufnahme in den Europarat und 1960 der Beitritt zur EFTA.

„Zaghafte Neuansätze“ in der SPÖ-FPÖ-Koalition (1983 bis 1986) wurden in der darauffolgenden SPÖ-ÖVP-Koalition vom „Weg nach Brüssel“ abgelöst, der 1995 im EU-Beitritt Österreichs gipfelte, so Gehler. Der Autor beschreibt Österreich als Mitglied der Europäischen Union mit all seinen Höhe- und Tiefpunkten: die Ratspräsidentschaften ebenso wie die Sanktionsmaßnahmen im Jahr 2000 – und warum das Thema EU zu einem Streitobjekt in der Innenpolitik wurde.