Das Kriegsende

Im März 1945 kommt das Kriegsende nahe. Christian Postl mit einem TV-Beitrag für den ORF-Niederösterreich-Schwerpunkt „100 Jahre Niederösterreich“ (2022).

Ende März 1945 überschreiten sowjetische Truppen die Grenze zu Niederösterreich, im April wird Wien eingenommen. Schon kurz zuvor wird in Hochwolkersdorf in der Buckligen Welt vorübergehend die erste sowjetische Militärkommandantur eingerichtet. Mit dem Einverständnis Stalins wird der ehemalige Staatskanzler Karl Renner mit der Bildung einer Provisorischen Regierung beauftragt. Es gelingt dem sozialdemokratischen Politiker, eine Regierung auf die Beine zu stellen, die am 27. April 1945 die Unabhängigkeitserklärung veröffentlicht.

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Franz Blaha/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

Nach dem Kriegsende waren in vielen österreichischen und deutschen Städten sogenannte Trümmerfrauen im Einsatz, um die Reste von zerstörten und zerbombten Gebäuden zu entfernen.

Die Regierung Renner wird aber vorerst nur von der Sowjetunion anerkannt. Im September findet im Niederösterreichischen Landhaus in Wien eine Länderkonferenz statt, es ist dies seit 1933 das erste Treffen von christdemokratischen, sozialdemokratischen und kommunistischen Politikern aus allen Bundesländern. Die Länderkonferenz führt dazu, dass auch die Westmächte die Regierung Renner anerkennen. Im November findet eine Nationalratswahl statt, die ÖVP erhält die absolute Mehrheit, Leopold Figl wird Bundeskanzler.