Erinnern für die Zukunft
Band 72 der Reihe „Denkmalpflege in Niederösterreich“ nimmt das aktuelle Gedenkjahr zum Anlass, sich aus der Perspektive des Denkmalschutzes mit Orten der Erinnerung zu befassen.
Historische Ereignisse hinterlassen vielfältige Spuren im baukulturellen Erbe – und die Herausforderung, einen Umgang mit ihnen zu finden. Ausgehend von Beiträgen zur Entwicklung des Blicks auf Zeugnisse der NS-Zeit und zum Umgang mit baulichen Kriegsschäden, wird ein breiter Bogen gespannt: von der Baugeschichte niederösterreichischer Synagogen über das KZ-Außenlager Melk und archäologische Untersuchungen in KZ-Außenstellen bis zum Vermittlungsprogramm des Nationalfonds zu jüdischen Friedhöfen in Niederösterreich. Der „Blick über die Grenzen“ stellt die Budapester Rumbach-Synagoge vor.
Dazu kommen Beiträge zu Erinnerungsorten wie dem STALAG XVIIB – dem größten Kriegsgefangenenlager der „Ostmark“ – und den im Kontext des Truppenübungsplatzes Allentsteig entstandenen Aussiedlerhöfen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse runden den Band ab. So ergab eine rezente Studie des Bundesdenkmalamtes, dass aus der Zeit des Nationalsozialismus an die 400 Opferorte in Niederösterreich bekannt sind. Das große Interesse der Bevölkerung für diese so genannten Lagerliste zeigt den Wandel der Erinnerungskultur von Vergessen und Verdrängen zu aktiver Auseinandersetzung mit der Geschichte der Orte, an denen man lebt.
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